von Thomas Hennig
Die vollständige Arbeit kann hier frei als PDF Datei heruntergeladen werden.
Die vorliegende Arbeit entstand aus Verärgerung über die Argumentationsweise der Vertreter der systematischen Theologie. Die systematische Theologie ist die Kerndisziplin der evangelischen Theologie und befasst sich u.a. mit dem Wahrheitsanspruch theologischer Aussagen. Nachdem ich Wolfhart Pannenbergs 1973 erschienenes Buch „Wissenschaftstheorie und Theologie“ gelesen hatte, plante ich eine kritische Analyse dieses Buchs als Dissertation zu schreiben.
Allerdings ist die Dissertation niemals abgeschlossen worden: Ich hielt meine Arbeit für unzureichend und wurde Lehrer in Hamburg. Im Jahr 2015, zwei Jahre, nachdem ich pensioniert worden war, erfuhr ich, dass Wolfhart Pannenberg im Vorjahr gestorben war. Erstaunt stellte ich fest, dass in dem Wikipedia-Artikel „Wissenschaftstheorie der Theologie“ sein Name noch immer an erster Stelle genannt wird. Daraufhin nahm ich mir mein altes Manuskript vor und brachte es in eine lesbare Form. Es stellte sich heraus, dass die Arbeit im Jahr 1980 bereits fertig gewesen war.
Ich merkte sehr bald, dass im akademischen Bereich niemand mehr Interesse für meine Arbeit hat, auch nicht für eine aktualisierte Fassung von ihr (die also Pannenbergs Veröffentlichungen nach 1980 berücksichtigt). Daher stelle ich sie ins Internet und hoffe auf (kritische!) Resonanz. Wer Vorbehalte gegenüber einer fast vierzigjährigen Arbeit hat, sei daran erinnert, dass die Kinder Israel vierzig Jahre lang durch die Wüste zogen, bevor sie das gelobte Land erreichten. Bei manchen Projekten dauert es eben etwas länger, bis sich der Erfolg einstellt.
Die Arbeit richtet sich in erster Linie an Studenten der Theologie, die sich über den Status ihres Faches Klarheit verschaffen möchten. Wolfhart Pannenbergs Buch „Wissenschaftstheorie und Theologie“ (1987 in 2. Auflage erschienen) wird bis heute in theologischen Seminaren behandelt, und wer Einwände gegen die dort vorgetragene Argumentation sucht, kann sie hier finden. Darüber hinaus dürfte die Arbeit auch für jene interessant sein, die sich nicht mit einem irrationalen Engagement für ihre Religion begnügen, sondern – wie Pannenberg – ihre Überzeugung rational vertreten möchten. Auch Agnostiker, die der Meinung sind, dass es auf dem Gebiet der Religion weder bestätigende noch widerlegende Argumente gibt, interessieren sich vielleicht für die Arbeit – vor allem für das letzte Kapitel. Und wenn die Arbeit Leser finden sollte, so bin ich daran interessiert, deren Meinung, auch und vor allem: deren Kritik, kennenzulernen. Ich bin zwar überzeugt, dass meine Hauptargumente gegen Pannenbergs Ansicht gültig sind, aber das schließt nicht aus, dass mir erhebliche Fehler unterlaufen sind.
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